Krankenhäuser und Pflegeheime

Was könntest es sozialeres geben, als einen kranken Menschen gesund zu pflegen oder einen alten Menschen an seinem Lebensende zu begleiten? Berufe in der Pflege fordern viel Engagement, aber auch ein dickes Fell und eine robuste Kondition. Kranken- und Altenpfleger sowie Ärzte, Krankenschwester und Medizinpersonal tragen eine enorme Verantwortung. Ein kleiner Fehler, eine Unkonzentriertheit können fatal sein: Der Patient kann sterben oder schwere gesundheitliche Schäden erleiden. Obwohl viele Krankenhäuser in den letzten Jahren zunehmend darauf getrimmt wurden, gewinnorientiert zu wirtschaften, tun wir uns schwer damit, diese als Unternehmen zu betrachten und ihnen mehr Freiraum zu geben.

Orte der Heilung

Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass Krankenhäuser ein Ort sind, wo Mediziner Menschen helfen, ihre Gesundheit wiederherzustellen. Und wie soll dies möglich sein, wenn der erste Gedanke den entstehenden Kosten gilt?

Unternehmen sind für uns Orte, wo gearbeitet und irgendetwas produziert wird. Das muss nicht unbedingt ein physisches Produkt sein, sondern können auch eine Dienstleistung oder eine Idee sein. Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen passen in dieses Bild nicht hinein. Natürlich wird dort gearbeitet, sogar sehr viel und rund um die Uhr. Aber das gewonnene Gut – die Heilung von Patienten oder zumindest bestmögliche Behandlung ihrer Leiden – ist etwas sehr diffuses.

Schichtbetrieb und schlechte Arbeitsbedingungen

Während in anderen Unternehmen flexible Arbeitszeiten kein Problem sind, müssen Krankenhäuser und Pflegeheime aufgrund der Spezifik ihrer Arbeit rund um die Uhr besetzt sein. Dadurch haben die Angestellten keine geregelte Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr, sondern Früh-, Spät- oder Nachtschicht. Und dies auch am Wochenende und an Feiertagen. Die schlechten Arbeitsbedingungen der Krankenpfleger waren schon lange ein Problem, geändert hat sich daran bisher nicht viel.